© 2024 KOOP Architekten. All rights reserved
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Haus in Haus – Sanierung einer Dorfscheune aus dem 19 Jhdt. und Einbau eines modernen
Einfamilienhauses in Holzrahmenbauweise
Entwurf in Zusammenarbeit mit Jörg Kopprasch | Architekt FH
Bauherr: privat
Fertigstellung: April 2024
Lph: 1-8, Energie-und Brandschutzkonzept
Wohnfläche (WoFI): Wohnen 165m²
Brutto Gesamtkosten (KG 200-700): 1,0 Mio €
Energiesystem: Erdwärmepumpe
Junges Paar sucht alte Scheune auf dem Lande zum Wohnen. Aus dem Traum entwickelte sich ein Haus-in-Haus Projekt, wobei der hineingebaute Wohnbereich konsequent in Holzbauweise umgesetzt wurde. Das alte Gebäude ist sensibel saniert bzw. geöffnet worden. Die großzügige Belichtung des Inneren konnte mit 31 Dachfenstern und 2 großen, die Geschosse überspannenden Gauben realisiert werden. Damit ist ein wichtiger Anspruch an die Entwurfsarbeit erfüllt: die Beziehung zum Außenraum, zur dörflichen Nachbarschaft und dem angrenzenden Garten, in die Landschaft ist gelungen.
Das großzügige Raumvolumen der Scheune bietet eine Trennung von Wohn-und Nebenräumen. Das zweigeschossige Wohnhaus reagiert in seiner Dimension auf das vorhandene Dachtragwerk bzw. ist mit einem Eingangspodest auf eine angemessene Raumhöhe im Erdgeschoss angehoben worden. Über dem austechnikraum ist ein separates Gästeapartment angelegt. Die Ost-/ Westausrichtung der Längsseiten des Scheunengebäudes machen eine Lichtdurchflutung über die vorhandenen Tore, Gauben und Fenster den ganzen Tag hinweg möglich.
Auf zwei langen Fundamentstreifen schwebt der Hauptbaukörper über dem Scheunenboden. Die „Wohnbox“ wurde als Holzrahmenbau mit Holzbalkendecken errichtet und wird durch das alte Scheunentragwerk durchdrungen. Die Stützen und Deckenbalken der historischen Konstruktion sind in den Wohnräumen unmittelbar erlebbar. Die Räume des modernen Baukörpers gehen fließend ineinander über und öffnen sich auch über die Etagen hinweg. Die großflächige Verglasung der Außenhülle ermöglicht einen hellen und offenen Raumeindruck. Die einheitliche Fußbodengestaltung durch den geschliffenen Estrich erzeugt eine sichtbare Ruhe im gesamten Gebäudeensemble.
Der Raum zwischen Hülle und Kern, zwischen Scheune und Wohnhaus, bietet einen geschützten Außenbereich, der als Klimapuffer fungiert – im Sommer kühlt und im Winter das Haus gegen Kälte und Wind schützt.
Fotograf: Jörg Bleicher | Freier Fotograf Weimar